Wie erkenne ich die Wechseljahre?

Wechseljahre | 7. Oktober 2022

Du fragst dich, bin ich, bin ich nicht? Bin ich schon durch? Fragst du dich schon eine Weile, was eigentlich genau die Wechseljahre sind, wann die anfangen und wann hören die auf?

Woran denkst du beim Begriff Wechseljahre?

Leider sprechen noch immer zu wenig Frauen über die Wechseljahre. Warum? Jede Frau geht durch, jede zweite hat damit Schwierigkeiten, weiß nicht wen fragen und spricht nicht gerne darüber, woran liegt das?

Hast du womöglich auch noch einen Glaubenssatz der da heißt, das Lebensende nähert sich, ältere Frauen die komisch riechen, vertrocknet sind, graue Haare  bekommen und ständig Hitzewallungen? Und das Leben ist dann fast schon zu Ende und der Spaß im Leben hört auf?


Die Wechseljahre sind nicht das Ende der Weiblichkeit. Im Gegenteil. Sie fängt erst richtig an.


Erstmal möchte ich mit Vorurteilen aufräumen, weil die Wechseljahre noch sowas verstaubtes, schwerfälliges, tabubehaftetes haben. Dabei ist es eine wirklich tolle Zeit. Das sage ich, weil ich die letzten Jahre mein Frausein nochmal komplett neu definiert habe.  Und ich kenne viele Frauen, denen es genauso geht oder die Lust drauf haben und deshalb in meine Coachings buchen.

Und ich bin noch nicht fertig. Ich fühle mich fabelhaft, jung, voller Energie und motiviert, nochmals was komplett neues zu starten.

Die Zeit des Neuanfanges

Ich selbst habe mit Mitte 40 schon einmal beruflich neu angefangen. Es sind Jahre des Umbruchs und des Neuanfangens. Wechsel ist nämlich auch Transformation. Und das kann wahnsinnig spannend und positiv sein. Je mehr Du darüber weißt, desto besser kannst Du damit umgehen und die Zeit genießen.

In meiner täglichen Arbeit als Jobcoach sitzen Frauen vor mir, die sich mit Ende 40, bis Ende 50 nochmals beruflich verändern möchten. Erst wenn ich das Thema Wechseljahre anspreche, gehen bei einigen die Lichter auf. Weil nicht mal Gynäkologen oder Psychiater das Thema ansprechen. Traurig. Aber du bist hier und du kannst es ändern.

Die 4 Phasen der Wechseljahre 

Die Prämenopause

Wusstest du, dass auch die fruchtbaren Jahre mit zu den Phasen der Menopause zählen?

Das sind praktisch die Jahre, die eine fruchtbare Frau erlebt, bevor irgendwelche Symptome auftauchen. Meistens so bis Mitte 30. Du blutest regelmäßig, hast normale Zyklen, wenige Beschwerden und kannst schwanger werden (Ausnahmen natürlich ausgenommen, wenn du unter Endometriose, Zysten etc. leidest.)

Die Perimenopause

Die eigentlichen Wechseljahre. Jetzt wird das interessant! Die Perimenopause ist nämlich die, die wir meinen, wenn wir von den Wechseljahren sprechen. Und hier fangen Symptome an, die du oft noch nicht einordnen kannst.

Symptome der Wechseljahre

  • Viel stärkere Blutung. Oder schwächere Blutung, der Zyklus kürzer oder länger
  • verstärkte PMS. Stärkere Migränen, Heißhungerattacken, Schmerzen
  • Schlafprobleme. Du kannst nicht mehr richtig durchschlafen oder bis morgens einfach unausgeschlafen.
  • Stimmungsschwankungen. Von extrem gereizt, dünnhäutig bis super emotional und weinerlich.
  • Muskel- und Gelenkschmerzen. Es tut weh beim Aufstehen. Knieschmerzen, das Handgelenk tut ständig weh.
  • Weniger Leistungsfähig. Du merkst, es geht nicht mehr alles so gut, vor allem beim Sport.
  • Schmerzen beim Sex
  • schwindende Libido
  • Häufiger Urindrang

Und die Liste ist ewig lang. Es gibt zig Symptome, die alle auf die Perimenopause hindeuten. Du bekommst noch regelmäßig deine Periode, zumindest fast. Der Zyklus wird mal kürzer oder länger. Bei mir fing das aber wirklich erst mit 49 an, bei manchen mit 40, dass es mal paar Tage länger oder kürzer ging.

Hier fangen jetzt wirklich die Hormone an sich zu verändern und derer wichtige haben wir 3.

Die wichtigsten Hormone in den Wechseljahren

Östrogen hat Rezeptoren im ganzen Körper und ein Abfall hat Auswirkungen auf Haut, Haare, Gehirn, die Schlafqualität und natürlich die Knochen.

Progesteron sorgt für Entspannung , Wohlbefinden und Ruhe. Das sogenannte Chill-Hormon. Wenn zu wenig produziert wird, weil z.B. die Eisprünge nicht mehr so toll sind, kann es zu Symptomen kommen wie unregelmäßige Zyklen, PMS, Spannungen in der Brust, Migränen, Hitzewallungen, Ängste, Aufgedunsenheit. etc. Auch im Zusammenspiel mit der Schilddrüse ist Progesteron wichtig und ebenso für den Fettstoffwechsel.

Testosteron

Oft als männliches Hormon bezeichnet, wird es natürlich auch im Körper der Frau gebildet und ist gerade jetzt in der spannenden Zeit des Wechsels wichtig. Ein Mangel an Testosteron kann unsere Libido und Orgasmusfähigkeit beeinflussen. Du hast also irgendwie keinen Bock mehr auf Sex, auch wenn sich dein Partner noch soviel Mühe gibt und es bislang ja super lief. Andererseits hat es jetzt auch die Chance, durch den insgesamt eher niedrigeren Östrogenspiegel (im Vergleich zur Prä-Menopause) unsere Entschlusskraft und unsere Power zu unterstützen. Das kämpferische, für dich einstehen, dir nicht mehr alles gefallen zu lassen, verdanken wir auch dem Testosteron. Ist der Testosteronwert zu niedrig, kommt es zu Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen.

Was passiert mit den Hormonen in den Wechseljahren?

In der Perimenopause kommt das Verhältnis zueinander aus dem Lot, und fängt an sich zu verändern. Es  kommt  zu Symptomen, die für die eine Frau schlimmer sind, andere bekommen gar nichts mit.

Meist sinkt der Progesteronspiegel, weil die Eisprünge schwächer werden. Östrogen wird noch produziert, aber unregelmäßig, weshalb die Bluttests meist kein zuverlässiges Ergebnis bringen (Symptome vor Werte!). Als letztes sinkt meist erst in der Postmenophase das Testosteron. Die meisten Symptome, wie z.B. der Libidoverlust lässt sich anders korrigieren bevor es hier wirklich einer Hormontherapie bedarf.

Stress, dem wir uns in unserer Powerlebensweise quasi permanent aussetzen führt zu einem permanent erhöhten Cortisolspiegel, welcher diese Hormone noch zusätzlich schwächt und Symptome verstärken kann.

Die Menopause

Der korrekte Begriff für den Zeitpunkt, an dem du 12 Monate am Stück keine Blutung mehr hattest. Punkt.

Die Postmenopause

Nachdem Du also 12 Monate keine Periode mehr hattest, bist Du postmenopausal. Und diese Phase dauert bis zu Deinem Ableben. Klingt krass. Ist aber so. Es gibt Frauen, die mit 60, 65 noch immer Hitzewallungen haben oder andere Beschwerden.

Die Top 3 der Beschwerden nach der Menopause:

Der "Witwenbuckel"

Frauen schrumpfen um bis zu 15cm oder mehr. Weil die Wirbelsäule buchstäblich zusammenkracht. Wirbelchen für Wirbelchen. Schuld daran ist unter anderem das fehlende Östrogen, welches auch für unsere Knochen zuständig ist. Sowie einige andere Vitamine wie Magnesium und Vitamin D sowie mangelnde Bewegung.

Vaginale Trockenheit - vaginale Atrophie

Einfach gesagt: Schmerzen beim Sex. Die vaginale Haut wird immer rissiger und spröder, auch hier wieder fehlt es hormonell an Östrogen.

Inkontinenz

Da gibt es unterschiedliche Formen. Von "wo ist die nächste Toilette, bitte schnell" zu "hups, da ging was beim Niesen daneben". Sehr sehr viele Frauen in Pflegeheimen leiden an Inkontinenz nur spricht da leider niemand drüber.

Über viele Symptome sprechen Frauen nicht untereinander, weil es peinlich ist oder es nicht für sooo schlimm erachtet wird. Und glaube deiner Mutter, Großmutter nicht alles. Vieles wird verschwiegen oder eben nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht, wie z.B. die Demenz oder Depressionen.

Wie geht es dir gerade? Was treibt dich um? Erkennst du Dich in manchen Punkten wieder? Dann schreibe mir gerne bei weiteren Fragen.

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